April 2013

Letzter Bericht von Übersee

21.04.2013 15:17

Das Daumendrücken und die Abkürzung zahlten sich aus. El coches Wehwechen verheilten etwas und wir meisterten die restlichen 300km erfolgreich.

Durch die Abkürzung hatten wir zusätzliche Zeit um das „dolce Vita“ nochmals richtig auszukosten. Auf einem spitzen Campingplatz in San Miguel del Monte, an einer wunderschön gelegenen Lagune, verbrachten wir drei gemütliche Tage. Morgens bereiteten wir el coche für die Schifffahrt vor, nachmittags gönnten wir uns ein argentinisches Eis (macht dem italienischen allemal Konkurrenz) und abends erlebten wir viel argentinische Gastfreundschaft.

Man hört verschiedenstes vom Hafen von Zarate. Bei uns verlief die Abgabe vom VW Bus ohne Schwierigkeiten, so dass uns noch genug Zeit blieb um Buenos Aires zu erkunden. Zum Pflichtprogramm gehörte selbstverständlich bequemes Schuhwerk sowie eine Busfahrkarte, eine Tangoshow, viel Rindfleisch und die Teilnahme an einer Demonstration. Letzteres eher ungeplant.

Nach genialen neun Monaten heisst es nun „see you y Hasta luego America“ und schon bald „Grüezi Schwiiz“.

Durch die Pampa Richtung Ziel

13.04.2013 17:23

Glücklicherweise gab es auf der eher langweiligen und sehr windigen Pampastrasse der Ostküste Argentiniens entlang alle gut 300km eine Sehenswürdigkeit. Obwohl wir schon versteinerte Bäume in der USA besichtigt hatten, waren diese gewaltigen, versteinerten Stämme des Nationalparks „bosques petrificados“ mit bis zu 2m Durchmessern den schotterigen Abstecher auf jeden Fall wert. Das Tierreich auf der Halbinsel Valdez ist beeindruckend. Neben frechen Gürteltieren, putzigen Seelöwenbabys, weniger putzigen Vogelspinnen und etwas verwirrten Guanakos gefielen uns vor allem die Pinguinkolonie und die tausenden von Papageien. Davon, dass es in dieser Region schon vor zigtausenden von Jahren Lebewesen gab, konnten wir uns in einem sehr interessanten Dinosauriermuseum überzeugen.

Der starke Wind und die 40'000km nagen ein wenig an unserem treuen, vierräderigen Begleiter. Hat el coche doch schon das eine oder andere Wehwehchen, das uns ein wenig, oder auch mehr, auf Trab hält. Mit grossen Schritten nähern wir uns deshalb Buenos Aires und so sehnt sich nicht nur el coche, sondern auch wir uns, nach dem finalen Ort. Jetzt heisst es aber erst noch durchhalten, Daumen drücken und schon bald ist es (leider) geschafft.

Am Ende der Welt

03.04.2013 09:20

Mit der Fähre tuckert man über die Magellanstrasse und landet auf dem sagenumwobenen Feuerland. Auf dem Teil der Erde, wo auf windgepeitschten Ebenen und unendlichen Wiesen tausende von Schafen weiden. Je südlicher man jedoch fährt, desto besser kann man am Horizont Berge sehen. Nicht irgendwelche Berge, sondern die letzten Ausläufer der Anden, welche südlich von Ushuaia im Meer versinken. Dort hört dann auch plötzlich die Strasse auf und eine Tafel signalisiert das Ende der Welt – Fin del Mundo.

Mit uns meinte es das unberechenbare feuerländische Wetter gut und wir genossen eine Woche lang recht schönes Herbstwetter. Dieses nutzten wir um im Nationalpark Tierra del Fuego zu wandern, den Königspinguinen beim nachmittäglichen Spaziergang zu zusehen und die wilde Natur entlang des Beagle Kanals zu bestaunen.

Dieser Ort hatte eine besondere Bedeutung für uns, denn nach über 8 Monaten erreichten wir zusammen mit el coche den südlichsten Punkt unserer Reise. Obwohl auf Feuerland die gleiche Strasse nach Norden zurückführt, wurde es uns auf den ersten Kilometern keineswegs langweilig. Just als wir aufbrachen, startete ein Töff- und Quadrennen, welches meist parallel und mit wenigen Metern Abstand zur Ruta 3 durchgeführt wurde. Sicherlich werden nicht die ganzen 3000km nach Buenos Aires so spektakulär werden, aber hoffentlich gibt es doch noch die eine oder andere Abwechslung zur eher öden Pampa.